Wir sind gekommen, um zu bleiben.

Von René Goebels am 5 April 2012 in: 2. Herren » Spielberichte

Relegation konnte es nicht werden. Ganz oder gar nicht. Das war uns klar. Nur ein Sieg gegen den Tabellen-Ersten Alemannia Aachen würde uns noch in der Landesliga halten-unser erklärtes Ziel für diese Saison.

Auf dem Papier schien ein Sieg nicht sehr wahrscheinlich. Wir waren Vorletzter und Aachen verlor nur zwei Spiele in der gesamten Saison - bis zu diesem Samstag.

Unser Spiel fing erst am Abend an - Anpfiff um 19 Uhr in Aachen. Alemannia spielte in Vollbesetzung, bei uns fehlten Lukas, Kai, Ralf und Roy. Uns war allen bewusst, dass dies heute das für die meisten von uns wichtigste Spiel in unserer bisherigen Volleyballkarriere ist. Entsprechend motiviert und konzentriert legten unsere ersten Sechs los - Saju im Zuspiel, Robin auf Diagonal, Takeo und Tom über die Mitte und Kalie mit Georg über Außen. Wolf als Libero nahm zunächst neben Spitzentrainer Andres, Manuel, Christoph und Ruben auf der Bank Platz. Welche Mannschaft träumt nicht von einer so gut besetzten Auswechselbank? Als Unterstützung auf den Zuschauerrängen waren wir mit Christina und Nina auch sehr schön und lautstark vertreten.

Schnell begrüßten wir den ersten Punkt. Und dann den Zweiten. Und es ging so weiter.

Die Ansagen vorm Spiel, Druck über die Angaben zu machen, den Block sauber zu stellen und in der Sicherung wachsam sein, wurden in diesem Spiel so gut umgesetzt wie in der gesamten Saison noch nicht. Wir bauten die Führung schnell aus und holten uns den ersten Satz deutlich mit 25:16. Das ging ja mal richtig gut los. Wir drückten  Alemannia unser Spiel auf und ließen sie gar nicht ins Spiel kommen. Die Stimmung war klasse. Auf den Rängen, auf der Bank und auf dem Feld.

Etwas überrascht von diesem deutlichen Ausgang und mit der Gewissheit, dass heute echt was geht, ging es dann in den zweiten Satz. Dabei lief es dann noch besser. Unsere Block und die Abwehr standen. Die Zuspiele waren klasse. Unsere Angriffe kamen durch. Wir machten unser Spiel und Alemannia hatte nicht viel dagegenzusetzen. Mitte des zweiten Satzes kam Aachen besser ins Spiel - aber es rechte. Die zwischenzeitliche 10:2-Führung brachten wir dann noch mit 25:21 ins Ziel - jetzt brauchten wir nur noch einen Satz, um den nicht geglaubten Klassenerhalt noch zu schaffen.

Aachen nahm seinen Aufschwung mit in den dritten Satz. Bei uns kam es nun zu einigen Unkonzentriertheiten und damit zu vermeidbaren Fehlern. Mitte des Satzes versuchten wir mit einigen Änderungen in der Aufstellung wieder ins Spiel zu kommen. Durch die Einwechselungen konnten die ausgetauschten Spieler wieder Kraft tanken. Diesen Satz verloren wir dennoch mit 25:20.

Auch im vierten Satz lief es bei uns nicht so gut. Da Aachen sein Spiel quasi nur über zwei Angreifer ausgelegt hat und wir diese nicht richtig in den Griff bekamen, liefen wir auch in diesem Satz nur hinterher. Es schlichen sich wieder Fehler ein, die uns die Saison über schon so einige Punkte gekostet haben. Auch dieser Satz ging mit 25:20 verloren.

Jetzt kam es drauf an. Tiebreak. Fünfter Satz. Noch mal zusammenreißen, konzentrieren, so spielen, wie wir es in den ersten beiden Sätzen schon gezeigt haben. Wir können es doch!

Bis zum Seitenwechsel beim Stand von 8:6 lagen wir immer ein bis zwei Punkte hinten. Wir kämpften uns zum 10:10 heran und gingen dann sogar zum ersten Mal in diesem Satz mit 11:10 in Führung. Nach der Auszeit von Aachen lagen sie dann wieder 13:12 in Front. Die Auszeit von Andres kam zur richtigen Zeit. 30 Sekunden, in denen allen noch mal bewusst wurde, wie wichtig es jetzt ist. Noch mal reinhauen. Jetzt. Und so kam es. Erst der Ausgleich, dann unsere Führung. 13:14. Matchball. Annahme Aachen, Zuspiel an die Decke. Aus. Vorbei. Sieg für den AVC II. Landesliga, wir bleiben.

Das war mit Abstand die beste Leistung in dieser Saison. Und das gegen den zukünftigen Verbandsligisten. Wir spielen in der nächsten Saison wieder in der Landesliga. Und das zu Recht. Weil wir in diese Liga gehören. Punkt.