Punktlos gegen Meckenheim: AVC verpasst große Chance auf ersten Saisonsieg

Meckenheimer SV III - AVC Köln III

Von Sven Weber am 5 Oktober 2020 in: 3. Herren » Spielberichte

Punktlos gegen Meckenheim: AVC verpasst große Chance auf ersten Saisonsieg

Der Begriff ist im Amateursport zu Beginn einer neuen Saison allgegenwärtig. Besonders gut trifft er aktuell bei den Volleyballern des AVC Köln III zu: Die Rede ist vom berühmt-berüchtigten „Umbruch“. Das Team, das jahrelang in ähnlicher Konstellation agiert hatte, veränderte sich vor Beginn der Spielzeit 2020/21 radikal. Nach dem Abgang einiger routinierter Spieler war es sogar eine Weile fraglich, ob die Mannschaft überhaupt weiter im Ligabetrieb antreten kann. Der Leidenschaft einiger „Verbliebener“ und der Motivation einiger Talente aus der Jugend des Vereins ist es zu verdanken, dass es auch in dieser Saison Landesliga-Volleyball mit dem AVC III zu sehen gibt. Wenige Tage vor Saisonbeginn gelang es zudem, mit der Sportstudentin Linnea Schneider eine junge Trainerin für das Team zu begeistern, die sich mit viel Leidenschaft der Entwicklung des Teams widmen will.

Der Start war ebenso vielversprechend wie unglücklich: Gegen ein Team auf Augenhöhe, den DJK Köln-Ost führte der AVC zweimal nach Sätzen und vergab sogar einen Matchball. Nach einem harten Kampf reichten im Tiebreak die Kräfte nicht mehr und das Debüt ging 2:3 (27:25, 24:26, 25:17, 25:27, 9:15) verloren. Immerhin: ein Punkt zum Start. Im vorgezogenen zweiten Spiel waren die Rollen klar verteilt: Gegen den Titelfavoriten 1. FC Spich war das Team qualitativ unterlegen, wehrte sich aber nach Kräften und hielt im dritten Satz lange mit. Die 0:3 (13:25, 14:25, 21:25)-Niederlage lässt sich getrost in die Kategorie „eingeplant“ einordnen.

In Deutz folgte gegen den Meckenheimer SV III am Sonntag die nächste Chance auf den ersten Saisonsieg. Anstelle der angeschlagenen Trainerin Linnea coachte Spieler Lukas Goldbach am Seitenrand. Das neuformierte Team aus „jungen Wilden“ und routinierteren AVClern traf auf einen personell ersatzgeschwächten Gegner. Im Zuspiel erhielt der junge Ole Lehmann eine erste Bewährungschance in der Starting-Six. Der AVC begann aus einer weitgehend sicheren Annahme heraus mutig, setzte sich früh ab und agierte lange Zeit überlegen. In vielen langen Rallys war die Block-Feldabwehr wach und erkämpfte dem Team emotional wertvolle Punkte. Neben einigen technischen Fehlern verhinderte aber besonders die hohe Zahl an Fehlaufschlägen eine höhere Führung. Die Folge: Meckenheim blieb immer in Schlagdistanz und war in der Endphase der Sätze eins und zwei das nervenstärkere Team.

In Satz drei belohnte sich der AVC endlich für den hohen Aufwand. Die erneut frühe Führung hielt diesmal bis zum Schluss, weil sich das Team anders als zuvor nicht aus dem Konzept bringen ließ. Leider ließ sich das Zwischenhoch nicht auf den vierten Durchgang übertragen: Viele einfache individuelle Fehler kosteten den AVC wichtige Punkte. Dazu war den Gegnern anzumerken, dass sie einen kräftezehrenden Tiebreak unbedingt vermeiden wollten. Das gelang dann auch, obwohl sich der AVC zwischenzeitlich immer wieder zurückkämpfen konnte. Damit verpasste das Team die Chance, qualitative Überlegenheit in Zählbares umzuwandeln.

Auf dem Papier bleibt bis auf den dritten Satzgewinn der Saison nicht viel. Mit nur einem Punkt aus drei Spielen (3:9 Sätze) ist der AVC Letzter. Klar ist aber auch: Jeder Umbruch braucht Zeit. Das Team hat in dieser Konstellation bislang kaum Training- geschweige denn Spielerfahrung. Viele Ansätze aus den ersten drei Partien machen Mut für die kommenden Aufgaben. Bis zur nächsten Partie am 31. Oktober gegen den TSV Seelscheid bleiben Linnea und ihrer Mannschaft nun mehr als drei Wochen Zeit, um an der Abstimmung zu arbeiten: die Basis für die ersten Schritte raus aus dem Tabellenkeller.

AVC Köln III: von Bernuth, Dinstühler, Frantik, Lehmann, Stein, Tarnowski, Thalmann; n.e.: Breuer, Jung, Hansen, Weber – Trainer: Goldbach.