5. Spieltag Damen 1

AVC 93 Köln - MTV Köln

Von Kathrin Neitemeier am 2 November 2014 in: 1. Damen » Spielberichte

Wo ein Wille ist, ist auch ein Sieg – Damen I gewinnt Kölner Derby mit 3:0

Es war zu spüren… Spannung lag in der Luft… und das nicht erst am Spieltag. Spätestens im Training am Freitag war er zu spüren: Dieser unbändige Wille, einen Sieg gegen den MTV einzufahren… Um jeden Ball zu kämpfen… In vielen Köpfen war das letzte Aufeinandertreffen noch so präsent. Es war im Nachhinein das wohl wichtigste Spiel der vergangenen Saison.  Damals drehte der AVC das Spiel nach einem 0 - 2 noch und gewann 3 - 2. Viele Emotionen und ein langer Weg! Köln gegen Köln, das Derby versprach auch dieses Mal so einiges an Feuer.

Und irgendwie war da dieses Gefühl… ganz weit weg und trotzdem in jedem Kopf. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Dass dieser Weg nicht einfach war, war wohl allen in der Halle bewusst. Aber der AVC  machte sich auf den Weg. Die Reise erst einmal langsam angehen. Niemand wusste, wie lang der Weg sein würde und das Ziel war noch nicht ansatzweise zu sehen. Die Damen des AVC schienen den Startschuss verpasst zu haben und waren sich nicht ganz einig, in welche Richtung es gehen sollte. Ein etwas zaghafter Beginn mit Fehlern auf beiden Seiten. Doch schnell war das Ziel klar und der Wille, diesen Weg gemeinsam als Team zu gehen. Zuspielerin Jihan El Sawaf machte das Spiel breit. Das Tempo wurde angezogen, die Kräfte gebündelt. Der AVC war dem MTV nun konstant zwei bis drei Schritte voraus und einfach nur dazu angehalten,  „geduldig“ zu sein. Immer weiter gehen, nicht aufgeben und im richtigen Moment einen Zwischensprint einlegen. Die Konzentration war hoch, das Spiel wurde besser und immer wieder blitzte das Feuer in den Augen auf. 22 - 23: Das erste Zwischenziel war zum Greifen nah und fernab des Spielfeldes kam die Frage nach der Nervenstärke auf. Aber da war er wieder: Dieser unbändige Wille. Mit einer derartigen Überzeugung entschied der AVC mit Nadine Rohde am Aufschlag die erste Etappe für sich. 25 - 23. Luft holen, einen Schluck trinken und weiter ging es.

Gleiche Aufstellung, Startschuss gehört. 4 - 2. Und dann kam sie: Die Geduld in etwas ausgeprägter Form. Es war ein intensives Spiel, ein steiniger Weg für beide Teams. Immer wieder fand der Gegner Deckung gegen den Angriff und überlistete den AVC mit Tricks und Finten. Waren die Damen des AVC etwa müde? 10 - 13. Kurze Verschnaufpause und wieder los. Doch sie waren immer einen Schritt zu langsam. 17 - 20. Durchatmen Nummer 2 und besinnen auf das Ziel. Noch einmal im großen Teamkreis den gemeinsamen Willen beschwören. Das „AVC – ein Team“ ist so laut, dass der Gegner den Atem im Nacken spürt. Die Konzentration ist hoch, die gesamte Annahme rund um Libera Katharina Feil steht perfekt an diesem Tag. 19 -21. Dem MTV auf den Fersen kommt auf Seiten des AVC mit Kira Petters auf ungewohnter Position nun frischer Wind ins Spiel. Das Ziel ist fast in Sichtweite, aber zeitgleicher Einlauf. 25 - 25. Es geht in die Verlängerung. Aber wo ist das Ziel? Niemand sieht es mehr. Niemand? Wirklich niemand?  Es wird dunkel, finster. Damit hatte der MTV nicht gerechnet. Zieleinlauf im Tunnel. Einzig Kira Petters hat den Durchblick. Tür zu, Licht aus, dunkel. 27 - 25. Auch die zweite Etappe geht an den AVC.   

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das war allen klar. An diesem Tag hieß das nun: Wo ein Wille ist, ist auch ein Sieg. Und so marschieren sie weiter. Dritte Etappe, Theresa Gockel mit höchster Konzentration am Aufschlag. 3 - 0. Dieses Gefühl, es ist immer noch da… und es ist lange nicht mehr so weit weg, sondern mehr als präsent. 7 - 4 für den AVC: Auszeit für den Gegner. Beim AVC zählt nur noch der Wille. Noch 18 Schritte bis zum Ziel. Konzentration, Durchschlagskraft oder auch mit Gefühl… Der AVC legt noch einmal alles hinein. 21 - 19: Noch einmal Auszeit für den MTV, aber der AVC sieht das große Ziel. Letzter Angriff des MTV, doch wieder geht es in den Tunnel. Saskia Pelz stellt einen sauberen Block, beendet das Spiel und krönt damit verdient ihre Leistung als beste Spielerin des Tages.

Wo ein Wille ist, ist auch ein Sieg! Viel Leidenschaft und einen unbändigen Willen zeigten an diesem Tag auf und neben dem Feld Jihan El Sawaf, Katharina Feil, Malin Förster, Theresa Gockel, Kathrin Neitemeier, Katja Neumann, Saskia Pelz, Kira Petters, Lea Petters, Nadine Rohde, Ute Spickenheuer, die verletzten Jule Hellmann und Nina Helten sowie Trainer Sebastian Meusel.